Große Ideen, große Planung und Zerstörung – eine Reise durch Deutschland, Albanien, die USA, Singapur und zu den Krisenregionen dieser Erde. Mit Gästen aus Architektur, Immobilienbranche, Politik und Kultur:
Jürgen Fenk, SIGNA, Wien, Jan Grarup, Kriegsfotograf, Kopenhagen, Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor, Hamburg, Christoph Ingenhoven, ingenhoven architects, Düsseldorf, Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin, Berlin, Niklas Maak, Architekturkritiker und Autor, Berlin, Winy Maas, MVRDV, Rotterdam, Elisabeth Merk, Stadtbaurätin, München, Tobias Nolte, Certain Measures, Berlin-Boston, Tobias Sauerbier, SIGNA, Wien, Christiane Thalgott, Stadtbaurätin i. R., München, Liam Young, London–Los Angeles
Ausgewählte Startups: Archilyse, Building Radar, Capmo
Kuratiert von Nadin Heinich
Mit ihrem Startup Capmo möchten Dr.-Ing. Patrick Christ (*1988) und seine drei Co-Gründer Baustellen papierlos machen. Mittels künstlicher Intelligenz sollen Baudokumentation und Mängelmanagement zukünftig effizienter organisiert werden – 80 Prozent aller Bauprojekte in Deutschland liegen gegenwärtig über Budget. Seit Anfang 2018 ist Capmo am Markt, hat finanzstarke Investoren gewonnen und erste Referenzprojekte realisiert. Dazu zählen Filialen von Aldi, Rossmann sowie die Sanierung des Oberpollinger-Kaufhauses.
Jürgen Fenk ist seit Oktober 2017 Mitglied des SIGNA Group Executive Boards. Davor war er Mitglied des Vorstandes der Landesbank Hessen-Thüringen. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Banken-, Kapitalmarkt- und im Immobiliengeschäft. In seine neue Tätigkeit für die SIGNA Unternehmensgruppe fallen insbesondere die Bereiche Banking, Kapitalmarkt sowie Capital Sourcing. Darüber hinaus baut er neue Geschäftsfelder etwa im Bereich Proptech, Debt Fund und Insurance Business für die Gruppe auf.
© Julie Brass (Porträtfoto)
Michael Gerlich ist Gründer und geschäftsführender Alleingesellschafter von Fiduciary Capital, einer Immobilien-Projektentwicklungs- und Investmentgruppe mit Sitz in München. Der Fokus der Gruppe liegt auf der hiesigen Metropolregion. Derzeit entwickelt sie ca. 200.000 Quadratmeter im Münchner Stadtgebiet. Zuvor war Michael Gerlich unter anderem Geschäftsführer der Rockpoint Group, einer amerikanischen Projektentwicklungsgruppe, Managing Director der General Electric Capital Corporation sowie Geschäftsführer der australischen Bau-, Projektentwicklungs- und Investmentgruppe Lend Lease Corporation.
Im Rahmen von Architecture Matters moderiert Michael Gerlich eines der beiden Speed-Datings für junge Architekten und Developer am 12.4.2019, 10–12.30 Uhr.
Jan Grarup ist ein dänischer Kriegsfotograf. Seit den 90er Jahren reist er in die Krisenregionen dieser Erde. Golfkrieg, Genozid in Ruanda, die Belagerung von Sarajevo, der Krieg in Tschetschenien, Dafur, Somalia, Irak, Syrien etc. Dabei dokumentiert er nicht nur – ihn interessieren die Menschen. Ehrlich, intensiv und mit viel Empathie erzählt er die Geschichten derjenigen, die selbst keine Stimme haben. Für seine Arbeit gewann er unter anderem acht Mal den World Press Photo Award, erstmals für seine Berichterstattung über den Krieg im Kosovo. Grarup ist einer der Mitgründer der Bildagentur Noor und hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt „And Then There Was Silence“, das bildgewaltig und fünf Kilo schwer seine Fotografien seit den 90er Jahren versammelt.
www.andthentherewassilence.com
www.jangrarup.photoshelter.com
Seit November 2017 ist Franz-Josef Höing Oberbaudirektor in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg. Damit ist er Nachfolger von Jörn Walter, der dieses Amt 18 Jahre innehatte. Hamburg kennt Höing gut. Von 2000 bis 2004 war er persönlicher Referent des Oberbaudirektors und Leiter der Projektgruppe Hafencity. Danach war er als Senatsbaudirektor in Bremen sowie als Dezernent für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr in Köln tätig. Seine Herausforderung ist nun, das weitere Wachstum der Hansestadt zu gestalten – das Wohnungsbauprogramm des Senats sieht 10.000 neue Wohnungen jährlich vor, dazu kommen Großprojekte wie der Elbtower in der HafenCity.
2015 gründete Paul Indinger (*1988) zusammen mit zwei Mitstreitern Building Radar. Zuvor hatte er in München, China und an der London School of Economics Volkswirtschaft studiert. Building Radar ist eine digitale Suchmaschine für Bauprojekte, die Gebäude weltweit mittels künstlicher Intelligenz zu einem sehr frühen Zeitpunkt identifiziert. Mittlerweile umfasst das Team knapp 40 Mitarbeiter und arbeitet mit über 120 Kunden zusammen. Darunter sind Weltmarktführer wie Bosch, Siemens und Linde sowie mittelständische Unternehmen wie Vitra oder Schüco.
ingenhoven architects, Düsseldorf
Eine der Kernkompetenzen von ingenhoven architects ist die Planung und Realisierung von Hochhäusern. Bereits 1985, mit 25 Jahren, gründete Christoph Ingenhoven sein Büro, inzwischen eines der international führenden für nachhaltige, ökologische Architektur. Seit 1997 planen ingenhoven architects den unterirdischen Hauptbahnhof Stuttgart als Kern des Verkehrs- und Städtebauprojekts Stuttgart 21. Das mit 400.000 Quadratmetern bislang größte Projekt des Büros ist der 2017 fertiggestellte, vielfach ausgezeichnete Hochhauskomplex Marina One in Singapur. Aktuell im Bau befinden sich unter anderem zwei Hochhäuser in Tokio.
Hauptsitz von ingenhoven architects ist Düsseldorf, dazu kommen Standorte in St. Moritz, Sydney, Singapur und Santa Clara, USA. Christoph Ingenhoven ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sowie der Bundesstiftung Baukultur.
© Jim Rakete (Porträtfoto)
Die Architektin und Stadtplanerin Regula Lüscher ist seit 2007 Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin. Zuvor war die gebürtige Baselerin stellvertretende Direktorin des Amtes für Städtebau in Zürich und unter anderem für die erfolgreiche Umgestaltung des Industriequartiers Zürich-West verantwortlich. Berlin möchte sie als wilde Schönheit weiterentwickeln. Die Europacity ist eines der großen, zentralen Stadtgebiete, das sie von Anfang an mitgeprägt hat. Gegenwärtig entwirft sie unter anderem ein neues Hochhausleitbild für die Hauptstadt. Seit 2011 lehrt Regula Lüscher zudem als Honorarprofessorin an der Universität der Künste Berlin.
www.stadtentwicklung.berlin.de
© Anne Schönharting (Porträtfoto)
Architekturkritiker und Autor, Berlin
Dr. Niklas Maak ist Autor, Architekturkritiker und leitet zusammen mit Julia Voss das Kunstressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Gegenwärtig unterrichtet er Architekturtheorie in Harvard und ist einer der Co-Kuratoren von Rem Koolhaas Ausstellung „Countryside, Future of the World“, die 2020 im Guggenheim Museum in New York gezeigt wird. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen „Fahrtenbuch: Roman eines Autos“, „Durch Manhattan“ sowie „Wohnkomplex: Warum wir andere Häuser brauchen“, eine Kulturgeschichte des Wohnens und Plädoyer für neue, kollektive Wohnformen jenseits der traditionellen Kleinfamilie.
Gerade erst ist er 60 Jahre alt geworden. 1993 hat er zusammen mit Nathalie de Vries und Jacob van Rijs MVRDV, eines der erfolgreichsten, internationalen Büros für Architektur und Stadtplanung, gegründet. Zahlreiche markante, aufsehenerregende Gebäude sind seitdem entstanden, wie die gestapelten Landschaften des niederländischen Pavillons zur Expo 2000 in Hannover, die Glas-Farm in Schijndel, die Markthalle in Form eines Triumphbogens in Rotterdam, Chrystal Houses in Amsterdam mit einem Chanel-Flagshipstore mit Glasziegel-Fassade oder die Tianjin Binhai Bibliothek in Tianjin, China. 2020 eröffnet das öffentlich zugängliche Depot des Museums Boijmans van Beuningen in Rotterdam. Dazu kommen Masterpläne wie Grand Paris und viele mehr. Mit Albanien verbindet Maas eine besondere Beziehung. Dieses Frühjahr beginnt der Umbau der Pyramide von Tirana, das ehemalige Museum des albanischen Staatschefs Enver Hoxha, das in ein Kulturzentrum umgewandelt wird.
Winy Maas ist Professor für Architektur und Stadtplanung an der TU Delft, hat darüber hinaus an zahlreichen Universitäten, wie der AA in London, am MIT in Cambridge, in Yale, an der Columbia in New York oder am Strelka Institut in Moskau, unterrichtet. In diesem Jahr ist er zudem Gastredakteur des Architekturmagazins Domus.
© Barbra Vries (Porträtfoto)
Im November 2018 hat der Münchner Stadtrat Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk einstimmig für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Seit 2007 ist sie als Nachfolgerin von Christiane Thalgott Stadtbaurätin der bayerischen Landeshauptstadt. Nach freiberuflicher Tätigkeit sowie Promotion in Florenz war sie 1995 bis 2000 in München und Regensburg verantwortlich für Stadtgestaltung, städtebauliche Denkmalpflege und Sonderprojekte. Anschließend leitete sie bis 2006 die Stadtentwicklung und Stadtplanung in Halle/Saale. Elisabeth Merk ist seit 2005 Professorin an der HfT Stuttgart und seit 2015 Präsidentin der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung.
Certain Measures, Berlin-Boston
Certain Measures, gegründet von Tobias Nolte und Andrew Witt, ist ein forschungsbasiertes Designstudio. Mittels maschinellen Sehens und Big Data verwandeln sie Reste in Neues. Redistribution statt Recycling. Betonreste werden zu neuen Fassaden, Stadtpläne nach Baulücken für eine mögliche Nachverdichtung gescannt. Nach Architekturstudium und Forschungsaufenthalt in Harvard hat Tobias zuvor die Büros von Gehry Technologies in Paris und New York geleitet. Die Installation „Mine the Scrap“ von Certain Measures ist inzwischen Teil der ständigen Sammlung des Centre Pompidou, Paris.
Von März 2019 an ist Tobias Sauerbier Geschäftsführer der SIGNA Real Estate Management Germany GmbH sowie Mitglied des Vorstandes der SIGNA Prime Selection AG und SIGNA Development Selection AG. Gemeinsam mit Timo Herzberg ist er damit für alle Immobilienaktivitäten von SIGNA in Deutschland verantwortlich.
Die vom Unternehmer René Benko 1999 gegründete SIGNA Gruppe ist eine privat geführte Industrieholding in den Bereichen Real Estate und Retail. Das Unternehmen ist mit einem Immobilienvermögen von über zwölf Milliarden Euro und einem zusätzlichen Development Volumen von rund acht Milliarden Euro einer der ambitioniertesten Immobilieninvestoren in Europa. Sie besitzt und entwickelt in Städten wie Berlin, Hamburg, München oder Wien in zentralen (Innenstadt-)Lagen zahlreiche markante Gebäude, etwa das KaDeWe und den Upper West Tower in Berlin, das Goldene Quartier in Wien, die Alte Akademie in München oder das Alsterhaus, Alsterarkaden und den Elbtower in Hamburg.
Die SIGNA Retail Gruppe zählt mit mehr als sieben Milliarden Euro Umsatz und rund 45.000 Mitarbeitern an 320 Standorten sowie über 100 Webshops in 20 Ländern zu einer der führenden Handelsplattformen in Europa. 2014 hat SIGNA das Handelsunternehmen Karstadt erworben. Im vergangenen Herbst sind die verbliebenen beiden großen, deutschen Warenhäuser, Karstadt und Kaufhof, unter der Leitung der SIGNA Gruppe fusioniert.
Dr. sc. Matthias Standfest ist Gründer und CEO der Archilyse AG, eines der derzeit Top25 Proptech Startups in Europa. Dieses stark forschungsgetriebene Spin-off der ETH Zürich bewertet die Qualität von Gebäuden und stellt diese Daten Projektentwicklern, Architekten und Immobilienbesitzern als Software-as-a-Service-Lösung zur Verfügung. Eine Art „DNA-Test für Architektur“. Matthias verfügt über einen breiten universitären Hintergrund, der Architektur, Maschinenbau und Philosophie umfasst.
Stadtbaurätin i. R., München
Von 1992 bis 2007, über drei Amtsperioden hinweg, war Prof. Dr.-Ing. E.h. Christiane Thalgott Stadtbaurätin in München. In diese Zeit fielen wichtige Entscheidungen der Stadtentwicklung, wie der Umbau des Hauptbahnhofs, der Ausbau des Mittleren Rings mit Tunnelneubauten oder die Errichtung des Jüdischen Zentrums. Auch nach ihrem Ausscheiden als Leiterin des Referats für Stadtplanung und Bauordnung engagiert sie sich, unter anderem für ein neues Bodenrecht. Seit 2003 ist sie Honorarprofessorin an der TU München, seit 2013 Mitglied in die Akademie der Künste Berlin.
Tomorrow’s Thoughts Today, London–Los Angeles
Mit seinem Londoner Think Tank Tomorrow’s Thoughts Today entwickelt Liam Young Szenarien für unsere urbane Zukunft – fantastische, hybride Welten, für die er aktuelle technologische Entwicklungen ausreizt und weiterdenkt. Ausgangspunkt sind Reisen ans Ende der Welt mit seinem nomadischen Forschungsstudio Unknown Fields Division. In Tschernobyl, Area 51, einem militärischen Sperrgebiet in Nevada, oder auf dem zugefrorenen Arktischen Meer sucht er nach Momenten, in denen sich unsere Gegenwart verdichtet und so einen Blick in die Zukunft eröffnet. BBC, NBC, Wired, Time Magazine etc. sind begeistert.
Seine aktuelle Installation „Planet City“ entwirft ein Szenario für eine hochverdichtete Stadt für die gesamte Weltbevölkerung, ausgehend von der Einwohnerdichte von Manila, der gegenwärtig am dichtesten besiedelte Stadt der Erde. Die Fläche dieser Super-Mega-City würde nur die eines durchschnittlichen US-Bundesstaates umfassen.
Proptechs – Startups mit Fokus auf die Bau- und Immobilienbranche – werden das Bauen auch jenseits von BIM stark verändern. Derzeit konzentrieren sie sich auf Massenabläufe, die schnell digitalisierbar sind, Hausverwaltung, Facility Management, Wohnungsvermietung. Doch es gibt bereits Startups, die in die Kernkompetenzen von Architekten – Bewerten von Architekturqualität und Entwerfen – eingreifen. Ein Abend über radikale Ideen, Big Data und intelligente Resteverwertung.
Dieser Abend versammelt einige der interessantesten europäischen Proptechs: Ein Spin-off der ETH Zürich, das die Qualität von Gebäuden analysiert – eine Art „DNA-Test für Architektur“, eine Software as a Service-Lösung für die papierlose Baustelle, eine digitale Suchmaschine für Bauprojekte, ein forschungsbasiertes Architekturbüro, das mittels maschinellen Sehens und Big Data Reste in Neues verwandelt, sowie ein Investor, der in Proptechs investiert. Was ist relevant? Was wird das Bauen ändern? Diskutieren Sie mit uns!
Über radikale Ideen, Big Data und intelligentes Recycling mit:
Jürgen Fenk, SIGNA, Wien
Patrick Christ, Capmo, München
Paul Indinger, Building Radar, München
Tobias Nolte, Certain Measures, Berlin
Matthias Standfest, Archilyse, Zürich
Ein Netzwerkabend inkl. Flying Dinner.
Großprojekte liefern im besten Fall eine Vision, wohin wir uns als Gesellschaft entwickeln möchten. Zu wieviel Veränderung sind wir dafür bereit? Sechs Jahre dauerten Planung und Bau des bislang größten Projektes von ingenhoven architects, Marina One in Singapur. Der Stadtstaat baut seine Rolle als globaler Finanzstandort rasant aus. Stuttgart 21 wird – Ingenhoven gewann den Architekturwettbewerb 1997 – eventuell 2024 eröffnet. Wie behaupten sich unsere Städte in Zukunft im globalen Wettbewerb?
read moreTrotz berechtigter Kritik am südostasiatischen Einparteienstaat – bewerten wir hierzulande große Infrastrukturprojekte vor allem nach Erfolgsaussichten in Klageverfahren? Wie geht ein Investor wie SIGNA, der sich mit seinem Flaggschiff SIGNA Prime auf komplexe Immobilien in zentralen (Innenstadt-)Lagen konzentriert, mit der wachsenden Zahl derer, die mitsprechen, um? Wie behaupten sich Regula Lüscher in Berlin, Elisabeth Merk in München und Franz-Josef Höing in Hamburg im permanenten Austarieren zwischen den Interessen privater Entwickler und denen der Gesellschaft? Dabei schlägt sich der massive Wandel unserer Städte gegenwärtig nicht nur in einzelnen spektakulären Großprojekten, sondern vor allem im Alltag nieder. Allein in der Hansestadt erwartet der Senat 10.000 neue Wohnungen jährlich. Liam Young liefert dazu einen radikalen Vorschlag. Mit Planet City entwirft er eine hochverdichtete Stadt für die ganze Menschheit. Bei gleicher Dichte wie Manila, momentan die Stadt mit der höchsten Dichte weltweit, beansprucht sie nur die Fläche eines durchschnittlichen US Bundesstaates.
Die größte Veränderung beim Bauen wird in den kommenden Jahren die Digitalisierung bewirken. Der Nachholbedarf der Branche ist riesig. Beispiele wie das Startup von Matthias Standfest – Proptechs widmen wir den Kick-off von Architecture Matters – oder des Architekten Tobias Nolte zeigen, wie mittels Künstlicher Intelligenz und Maschinellen Sehens inzwischen auch komplexe Prozesse wie das Bewerten der Qualität von Gebäuden und Entwerfen digitalisiert werden.
Den Kontrapunkt zu Großprojekte und den radikalen Ideen der Startupszene liefert der dänische Kriegsfotograf Jan Grarup, der seit dem Jugoslawienkrieg alle Krisengebiete dieser Erde fotografiert hat, in Afrika, auf der Arabischen Halbinsel und in Europa. Zugleich bedeutet Zerstörung immer auch Chance für Neues. Niklas Maak untersucht mit Harvard Studenten das Phänomen der Dead Malls in den USA. Vorbote eines durch die Digitalisierung ausgelösten, großen architektonischen Artensterbens, das auch Europa erfassen wird? Winy Maas hat nicht nur Erfahrung mit unzähligen Großprojekten weltweit, aktuell baut sein Büro die Pyramide von Tirana um, das Museum für den ehemaligen Diktator Enver Hoxha, der Albanien zum am stärksten abgeschotteten Land in Europa machte. Zerstörung von Ideologie und Neuanfang. Die Möglichkeit des Scheiterns, aber auch größtmögliche Erfüllung wohnt allem inne.
Speed-Dating für junge Architekten und Developer & Meet the Press
Ein zentrales Anliegen von Architecture Matters ist die stärkere Vernetzung zwischen Architektur- und Immobilienbranche. Die Speed-Datings bringen ambitionierte, junge Architekten in direkten Kontakt mit interessanten Projektentwicklern. Der Nutzen ist beidseitig: Wir fördern junge Architekten beim Aufbau ihrer Büros – neue, frische Ideen finden ihren Weg in die Umsetzung und mischen triste, tradierte Planungen auf. Move your business forward!
Moderation: Mariella Gerlich, Fiduciary Capital, Christian Meister, Hines, Christiane Thalgott, Stadtbaurätin LH München i. R., Mathieu Wellner
In Kooperation mit dem Urban Land Institute.
Die Plätze sind begrenzt. Die Teilnehmer wurden von einer Jury ausgewählt: Jan Friedrich, Bauwelt, Saskia van Stein, Bureau Europa, Christiane Thalgott.
Unter anderem mit:
Helga Blocksdorf, Berlin
Jan Bohnert, nbundm, München
Lukas Göbl, goebl architecture, Wien
Alexander Hofmeier, Super Future Collective, Nürnberg
Katja Knaus, Yonder, Stuttgart
Sebastian Kofink, Buero Kofink Schels, München
Andreas Kreft, Element A Architekten, München
Clemens Nuyken, N-V-O Nuyken von Oefele Architekten, München
Simon Poulsen, Adept, Copenhagen
Sophie Reiner, studioeuropa, München–Wien
Christian Roth, zanderrotharchitekten gmbh, Berlin
Oliver Seidel, CITYFÖRSTER, Hannover
Tim Sittmann-Haury, raumstation, Starnberg
Sebastian Thaut, Atelier ST, Leipzig
Fabian Wagner, Buero Wagner, München
Andy Westner, Westner Schührer Zöhrer, München
Ariane Wiegner, Kirchberger & Wiegner Rohde, Berlin
Carmen Wolf, carmenwolf Architekturbüro, München
Florian Zielinski, su und z Architekten, München
David Christmann, Rock Capital
Alexander Cronauer, SIGNA
Mariella Gerlich, Fiduciary Capital
Stefan Höglmaier, Euroboden
Thomas Janinhoff, Capital H Immobilien
Douglas Kelly, Aurelis Real Estate Service
Christian Meister, Hines Germany
Matthias Ottmann, Urban Progress
Jochen Pfefferle, LBBW Immobilien Development
Roderick Rauert, Bauwerk Development
Tobias W. Wilhelm, Art-Invest Real Estate Management
Dr. Daniel Wurstbauer, BEOS AG
Unter anderem mit:
Elias Baumgarten, Swiss-Architects
Isa Fahrenholz, Baumeister
Jan Friedrich, Bauwelt
Christine Fritzenwallner, db deutsche bauzeitung
Gudrun Hausegger, architektur.aktuell
Heike Kappelt, Zeitschrift structure
Sebastian Krass, Süddeutsche Zeitung
Friederike Meyer, BauNetz
Jochen Paul, freier Journalist
Stephan Westermann, BauNetz
Strategien für eine vollautomatisierte Baukultur
Die Gestaltung und Produktion von Architektur befindet sich in grundlegendem Wandel: Digitale Entwurfsmethoden, künstliche Intelligenz, Robotik und Sensorik schaffen neue Möglichkeiten für das Planen und Bauen. Schon jetzt werden ganze Gebäude, Bauteile und Materialien digital gedacht und produziert. Aktuelle Architekturdebatten über Digitalisierung bewegen sich bisher jedoch kaum über BIM hinaus. Der Workshop Urban Robotics betrachtet das vollautomatisiertes Planen und Bauen als integrierten Gesamtprozess:
Wer oder was plant und baut die Lebensräume der Zukunft? Welche Qualitätskriterien und Best-Practice-Beispiele bestimmen den Design- und Bauprozess von Morgen? Erarbeiten Sie mit uns eine Strategie für eine vollautomatisierte Baukultur!
Impulsgeber: Dr. Ilka May, LocLab Consulting, Holger Kreienbrink, GRAPHISOFT Deutschland GmbH, Tobias Wallisser, LAVA
Konzept und Moderation: Jule Froböse, Anneke von Holst, super cetera, Berlin
Sie möchten teilnehmen? Schildern Sie uns Ihre Position oder nennen Sie ein interessantes Projektbeispiel und melden Sie sich mit einer Kurzbewerbung (als PDF max. 1 Seite, inkl. Kurz-CV) bis zum 2.4.2019 an: networks@architecturematters.eu
Dieser Workshop wird gefördert von FSB Franz Schneider Brakel.